Breuer

Lebendige Literaturabende

Simmerath/Roetgen/Heimbach. Im Rahmen der Lit.Eifel lesen in den kommenden Tagen drei renommierte Autorinnen aus ihren Werken vor.

 

Lesen bei der Lit.Eifel: Husch Josten (1. Foto), Mirna Funk (2. Foto) und Jenny Erpenbeck (3. Foto)

Lesen bei der Lit.Eifel: Husch Josten (1. Foto), Mirna Funk (2. Foto) und Jenny Erpenbeck (3. Foto)

Bild: Charlotte Josten

Husch Josten lebt und schreibt in Köln und Paris. Bei der Lit.Eifel liest sie am Freitag, 10. Juni, ab 19.30 Uhr in der Gemeindebücherei Simmerath an der Bickerather Straße 1. Schon um 19 Uhr erfolgt der Einlass zu einem Apéro mit französischem Snack, Wein und Cidre.

Das Buch »Eine redliche Lüge« führt in den Sommer 2019, als die junge Elise als Hausmädchen in einem Luxus-Ferienhaus bei Deauville in der Normandie arbeitet. Sie wird zur aufmerksamen Beobachterin ihrer Arbeitgeber, des geselligen Paars Margaux und Philippe Leclerc. Oft kommen illustre Gäste zu Besuch, und Elise ist einerseits beeindruckt, andererseits konfrontiert mit einem Panoptikum menschlicher Täuschungen. Sie erkennt: Das Streben nach Glück und die Bereitschaft zum Betrug sind zwei Seiten derselben Medaille. Die Vorzeichen von Pandemie und Lockdown machen den Gesellschaftsroman hochaktuell.

Husch Josten wurde 1969 geboren und erhielt schon für ihr Debüt »In Sachen Joseph« 2011 eine Nominierung für den Aspekte-Literaturpreis. Für »Land sehen« aus dem Jahr 2018 wurde sie mit dem Literaturpreis der Konrad Adenauer Stiftung ausgezeichnet.

Nike ist als Jüdin in Ost-Berlin aufgewachsen. Der Stolperstein ihrer Großmutter liegt immer auf dem Weg, wenn sie aus ihrer Wohnung tritt. Ein Job in Tel Aviv bringt sie mit Noam zusammen. Als ersten Mann seit Jahren lässt Nike den Journalisten in ihr Leben. Da gibt es aber auch noch Noams Onkel Asher, der sich zwischen die beiden stellt.

Furchtlos und berührend erzählt Mirna Funk in ihrem 2021 erschienenen Buch »Zwischen Du und ich« von der Gewalt in den beiden ganz eigenen jüdischen Familiengeschichten. Können Nike und Noam einander trotz aller Brüche lieben?

Mirna Funk wurde 1981 in Ost-Berlin geboren. Heute arbeitet sie als Autorin und Freie Journalistin fu¨r Titel wie die »Su¨ddeutsche Zeitung«, die »Frankfurter Allgemeine Zeitung« und »Die Zeit«. Die »Cosmopolitan« veröffentlicht Funks monatliche Kolumne. Bei »Vogue Online« schreibt sie u¨ber ju¨disches Leben. Schon ihr Debu¨t-Roman »Winternähe« wurde mit dem Uwe-Johnson-Förderpreis ausgezeichnet.

Die Autorin liest am Samstag, 11. Juni, ab 18.30 Uhr im Bürgersaal (Rosentalstraße 56, Roetgen).

In »Kairos« erzählt die 1967 in Ost-Berlin geborene Jenny Erpenbeck vom Weg zweier Liebender. Sie wandeln an der Grenze zwischen Wahrheit und Lüge, Obsession und Gewalt, Hass und Hoffnung. Dies alles vor dem Hintergrund der verschwindenden DDR. Die neunzehnjährige Katharina und der verheiratete Hans mit Mitte 50 begegnen sich zufällig in Ost-Berlin und können jahrelang nicht voneinander lassen. Die DDR geht unter, 1989 kommt der Umbruch – da liegen zwischen Glück und Tragik nur Augenblicke.

Jenny Erpenbeck debu¨tierte 1999 mit der Novelle »Geschichte vom alten Kind«. Es folgten Romane, Erzählungen und Theaterstücke. Für »Aller Tage Abend« gab es den Joseph-Breitbach-Preis und den Independent Foreign Fiction Prize. Der Thomas-Mann-Preis wurde der Autorin verliehen fu¨r »Gehen, ging, vergangen«. 2017 bekam sie den Premio Strega Europeo und das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. »Kairos« ist fu¨r den Bayerischen Buchpreis nominiert.

Die Autorin liest bei der Lit.Eifel am Mittwoch, 15. Juni, ab 19.30 Uhr in der Internationalen Kunstakademie Heimbach.

  • Karten für die Lit.Eifel kosten zwölf oder ermäßigt sechs Euro. Man kann sie unter www.ticket-regional.de und allen daran angeschlossenen Verkaufsstellen buchen.
  • Alle Informationen über das Literaturfestival findet man auf www.lit-eifel.de.

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