Thomas Förster

Kleinliche Strafe hindert WTM Racing an ELMS-Durchbruch in Mugello

Monschau. Platz 6 für Weiss/Kratz/Tunjo bei 4 Stunden von Mugello. Pace hätte für Podiumsplatz gereicht. Óscar Tunjo im Schlussspurt unnötig aufgehalten.
Das Wochenspiegel Team Monschau (WTM Racing) wurde bei den 4 Stunden von Mugello, der Premiere der European Le Mans Series (ELMS) in der italienischen Toskana, erneut unter Wert geschlagen. Auf dem Weg zu einem möglichen dritten Platz wurden Leonard Weiss, Torsten Kratz und Óscar Tunjo von einer Durchfahrtsstrafe gebremst, die das Trio auf den sechsten Platz in der LMP3-Klasse zurückwarf.

In der Anfangsphase des Rennens setzte sich Torsten Kratz mit dem rund 460 PS starken Duqueine M30-D08 "Roman" auf dem vierten Platz fest, ohne die Spitze aus den Augen zu verlieren. Eine solide Ausgangsposition, auf der WTM by Rinaldi Racing aufbauen konnte.

Ein strategisch kluger erster Boxenstopp katapultierte Kratz sogar an die Spitze der LMP3-Klasse. Nach einer Safety-Car-Phase wagte ein Kontrahent, der zuvor durch ein übermütiges Manöver gegen einen Konkurrenten an Boden verloren hatte, durch das Safety-Car aber wieder in Schlagdistanz gekommen war, in der ersten Kurve einen Angriff auf der Außenbahn. Beim Einlenken kam es zu einer Berührung mit Kratz.

Nach einer Beschwerde des gegnerischen Teams bei der Rennleitung gaben die Sportkommissare Kratz die Schuld an der Kollision und verhängten eine Durchfahrtsstrafe. Zwischenzeitlich musste das Rennen nach einem schweren Unfall in der GT-Klasse auf der Start-Ziel-Geraden, bei dem alle Beteiligten großes Glück hatten, unterbrochen werden. Es folgten weitere Safety-Car-Phasen, die dem Rennen keinen richtigen Rhythmus einhauchten.

Nach der Durchfahrtsstrafe lag WTM by Rinaldi Racing auf dem achten Platz. In einem beherzten Schlussspurt fuhr Óscar Tunjo noch auf den sechsten Platz vor, obschon er sich durch eine Reihe überrundeter GT-Fahrzeuge kämpfen musste, brvor er innerhalb der Klasse Positionen gutmachen konnte.

Das Finale der ELMS 2024 findet am 19. Oktober im Autódromo Internacional do Algarve in Portugal statt.

Stimmen nach dem Rennen

Leonard Weiss (Fahrer Duqueine M30-D08 #12):
"Es gibt nicht viel zu sagen. Ich bin keine zwei Runden unter Grün gefahren. Mein Stint bestand daraus, dem Safety-Car zu folgen. Dass wir am Ende noch eine Durchfahrtsstrafe bekommen haben, hat unser Rennen zerstört. Es ist schade, wieder ohne Podium nach Hause zu fahren, obwohl wir den Speed gehabt hätten."

Torsten Kratz (Fahrer Duqueine M30-D08 #12):
"Es war ein sehr schwieriges und am Ende chaotisches Rennen. Ich bin von Platz sechs gestartet, habe versucht, mich aus allem herauszuhalten und konnte mich Stück für Stück nach vorne arbeiten. In dieser Serie wird mittlerweile sehr hart gefahren. Zweimal wurde ich gleich zu Beginn beim Überholen von der Strecke gedrängt, obwohl ich schon komplett neben meinem Gegner war. Trotzdem lagen wir nach dem ersten Stopp in Führung. Das Auto war im Longrun sehr gut und vor allem reifenschonend. Leider kam es kurz vor dem Wechsel auf Leo zu einer unglücklichen Berührung, die uns eine bittere Durchfahrtsstrafe einbrachte. Etwas überraschend für mich, denn ich bewerte die Situation anders. Ich kann mich nicht in Luft auflösen. Aber man muss es akzeptieren. Wir haben noch eine Chance auf das Podium, und die wollen wir mit aller Kraft nutzen."

Óscar Tunjo (Fahrer Duqueine M30-D08 #12):
"Es war ein schwieriges Rennen mit zahlreichen Zwischenfällen und einer roten Flagge. Gegen Ende des Rennens war das Verkehrsmanagement das Wichtigste. Normalerweise kämpft man nur gegen Konkurrenten aus der eigenen Klasse. Doch das Streckenlayout machte das Überholen für alle schwierig. Wir hatten plötzlich Zweikämpfe mit LMP2- und GT3-Fahrzeugen. Ich habe versucht, in meinem Stint das Maximum herauszuholen. Leider sind wir durch die Strafe zurückgefallen und ich musste mich durch das GT-Feld wieder nach vorne kämpfen. Wir haben noch ein Rennen, in dem wir im vergangenen Jahr sehr erfolgreich waren. Ein Sieg wäre ein schöner Saisonabschluss."

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