Jeder Unfall ist ein Leid zuviel

»Das Auto so abschirmen, dass ein Smartphone während der Fahrt nicht genutzt werden kann, wäre eine technische Innovation, die den Straßenverkehr sicherer machen würde.« Svende Friedrichs, seit Oktober Leiterin der »Direktion Verkehr« im Aachener Polizeipräsidium, hat eine Gefahrenquelle aufgetan. »Bei Tempo 50 sind die Handynutzer über 30 Meter im Blindflug unterwegs - da kann Verheerendes passieren«, mahnt Polizeipräsident Dirk Weinspach.
2016 gab es elf Todesfälle auf den Straßen der Städteregion Aachen zu beklagen - in der Eifel kamen vier Menschen ums Leben. In Pleushütte verunglückte ein Quadfahrer, zwischen Kalterherberg und Burgring kam eine 73-jährige Autofahrerin zu Tode. Und zwischen Woffelsbach und Rurberg wurde ein Radfahrer von einem Pkw-Raser erfasst und tödlich verletzt; auch der Beifahrer erlag seinen schweren Kopfverletzungen.

2016 gab es elf Todesfälle auf den Straßen der Städteregion Aachen zu beklagen - in der Eifel kamen vier Menschen ums Leben. In Pleushütte verunglückte ein Quadfahrer, zwischen Kalterherberg und Burgring kam eine 73-jährige Autofahrerin zu Tode. Und zwischen Woffelsbach und Rurberg wurde ein Radfahrer von einem Pkw-Raser erfasst und tödlich verletzt; auch der Beifahrer erlag seinen schweren Kopfverletzungen.

Mit diesem Fehlverhalten, dass die Aachener Polizei immer häufiger ahndet, haben die schlimmsten Unfälle im vergangenen Jahr jedoch nichts zu tun. »Die Nutzung des Smartphones als Unfallursache nachzuweisen erweist sich als schwierig«, unterstreicht Dirk Weinspach. »Wir wollen aber auch gar nicht möglichst viele Sünder erwischen, sondern dazu animieren, das Handy während der Fahrt nicht zu nutzen.« Elf Verkehrstote gab es in 2016 in der Städteregion Aachen zu beklagen. Nach 2015, wo erfreulicherweise kein Verkehrsteilnehmer in der Eifel sein Leben lassen musste, kamen nun vier Menschen bei drei Unfällen auf Eifeler Straßen ums Leben.

Kollision

Eine 73-Jährige kam am 30. März in Kalterherberg ums Leben. Sie überfuhr aus ungeklärter Ursache auf der Malmedyer Straße in Kalterherberg eine Verkehrsinsel, kollidierte mit dem Gegenverkehr und konnte nur noch tot aus ihrem Auto geborgen werden.

Quadunfall

Äußerst tragisch der Tod eines 23-Jährigen aus Einruhr. Er war mit seinem Quad auf einem Wirtschaftsweg in Pleushütte unterwegs, als er vom Weg abkam und sich überschlug. Seinen schweren Kopfverletzungen erlag er im Aachener Klinikum.

Raser

Fahrlässiges Verhalten hatte am 15. Juli gleich zwei Todesopfer zur Folge. Ein 20-Jähriger war mit einem hochmotisierten Wagen samt Rennreifen unterwegs und kam auf der L 128 zwischen Woffelsbach und Rurberg von der Fahrbahn ab. Dabei stieß er mit einem 57-jährigen niederlänischen Radfahrer zusammen, der am Unfallort verstarb. Der 23-jährige Beifahrer erlag seinen schweren Kopfverletzungen kurze Zeit später. Im Monschauer Stadtgebiet wurden mit zehn Menschen zwei weniger schwer verletzt, dafür erlitten aber 47 Prozent mehr Unfallteilnehmer leichte Verletzungen. Es gab keine Schulwegunfälle, die Zahl der verunglückten Radfahrer und Fußgänger stieg von fünf auf zwölf. Dafür gab es »nur« noch fünf statt elf Unfälle von Kradfahrern. In Roetgen krachte es wie im Vorjahr 40 Mal. Mehr Schwerverletzte, aber weniger Leichtverletzte, Radfahrer, Fußgänger und Kinder sind ein gutes Zeichen. Erfreulich ist auch, dass es seit 2010 keinen Todesfall mehr zu beklagen gab. Trotz der beiden Unfälle mit drei Getöteten, sind deutlich weniger Verletzte im Simmerather Gemeindegebiet zu beklagen (2015: 85, 2016: 69). Der um 14 Prozent gestiegenen Zahl an Kradunfällen misst Dirk Weinspach keine Bedeutung bei: »Die vielen Präventions- und Repressionsmaßnahmen zeigen positive Wirkung - kein Motorradfahrer wurde lebensgefährlich verletzt.« Der Kampf gegen Lärm durch Kradfahrer, stetige Geschwindigkeitskontrollen und das direkte Gespräch mit den Bikern an bekannten Treffpunkten wollen die Polizeibeamten auch in diesem Jahr durchführen. Mehr zu Bilanz und Präventionsmaßnahmen der Polizei Aachen lesen Sie im WochenSpiegel!


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