Hochwasserwelle entlang der Vicht abfangen
Mulartshütte/Rott. Noch immer sitzt der Schock tief bei den Anwohnern, die am 15. und 16. Juli 2021 um ihr Leben fürchteten, die Hab und Gut verloren. Während die Aufbauarbeiten voranschreiten, wird an anderer Stelle daran gearbeitet, dass eine solche Katastrophe nie wieder einen derartigen Schaden anrichten kann.
Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) informiert die örtliche Bevölkerung in Rott und Mulartshütte sowie Interessierte über den Fortgang und die konkreten Planungen zum Bau von zwei großen Hochwasserrückhaltebecken an den genannten Ortslagen. Das Becken bei Mulartshütte wird ein Volumen von ca. 394.000 Kubikmetern Stauvolumen bekommen, im Fall des Beckens bei Rott sind es sogar 745.000 Kubikmeter. Beide Becken sind auch Bestandteil des Masterplans zur Verbesserung der Hochwasserresilienz an Inde und Vicht und für den Hochwasserschutz von großer Bedeutung: »Der Schutz wird sich bis nach Stolberg und auch Eschweiler auswirken«, erklärt der Wasserverband Eifel-Rur.
Entstehen sollen die Staubecken, die aber nur im Falle einer Flut tatsächlich ihren Dienst verrichten werden, unterhalb des Lambertzweges in Rott sowie zwischen L238 und Steinbruch in Mulartshütte. Bei normalem Wasserstand wird der Durchfluss der Vicht nicht gestört werden. Bereits vor vielen Jahren waren diese Ideen entstanden, doch sie scheiterten immer wieder an Widerständen aus Politik oder Naturschutzverbänden.
Bürgerinfo am 11. Januar im Saal Hütten
Die Informationsveranstaltung steht allen Interessierten offen und wird am Mittwoch, 11. Januar, um 18 Uhr im Saal Hütten, Quirinusstr. 15, in Rott stattfinden. Fachleute des WVER stellen den aktuellen Planungsstand vor und stehen im Anschluss für Fragen und zur Diskussion zur Verfügung. Der Informationstermin findet noch vor dem eigentlichen Planfeststellungsverfahren statt, das bis Ende 2023 abgeschlossen sein soll. Mit nachfolgender Beantragung von Fördermitteln und Ausschreibung der Bauleistungen ist frühestens mit einem Baubeginn Ende 2024 zu rechnen; die Bauzeit wird etwa drei Jahre betragen.
63 Projekte mit fast dreimal so vielen Einzelmaßnahmen plant der WVER zum Hochwasserschutz im Tal des Vichtbachs. Neben den beiden Regenrückhaltebecken zählen auch die gezielte Lenkung von Hochwasser und die Errichtung von Treibgutfallen, die bauliche Anpassung von Brücken und Durchlässen sowie die Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen zum »Masterplan«.
Masterplan des WVER
Detaillierte Informationen zum Masterplan des Wasserverbands Eifel-Rur für Inde und Vicht, eine Übersicht aller geplanten Projekte und weitere Terminankündigungen für Informationsveranstaltungen zum praktischen Hochwasserschutz finden sich auf www.hochwassergefahrenvorbeugen.de/