Finja on air: Friedensgrüße in die Welt
Es ist kurz vor zehn am Morgen, als das Bitburger Wochenspiegel-Christkind vor der Oberst Hauschild Kaserne in Mayen aus dem Auto steigt. Im Gepäck hat die elfjährige Finja Heckel ihre Mutter Bianca, ihren Bruder Dennis, ihr Christkindgewand und eine große Keks-Dose mit Plätzchen für die Mannschaft von "Radio Andernach". Am Schlagbaum holt Hauptmann Antonio Orlob sie ab und bringt sie zum Studio des Bundeswehrsenders, von wo Radio Andernach Nachrichten und Musik in Einsatzgebiete im Ausland ausstrahlt.
An Heiligabend wird ein ganz besonderer Beitrag Teil einer Sondersendung sein: Ein Gruß des Bitburger Wochenspiegel-Christkindes an alle Soldaten, die nicht bei ihren Familien sein können, weil sie in Afghanistan, Mali oder einem der anderen Einsatzorte sind. Mit diesem Gruß verwirklicht Finja sich einen eigenen Wunsch. Vor Aufregung ein wenig blass um die Nase, erklärt sie den Soldaten im Studio, warum ihr das so wichtig ist: "Mein großer Bruder Dennis ist auch Soldat. Ich weiß, dass auch mal ein Weihnachten kommen kann, an dem mein Bruder im Auslandseinsatz ist. Deshalb möchte ich den Soldaten, die nicht zuhause sein können, Grüße überbringen."
»Das trifft mitten ins Herz«
Hauptmann Orlob und seine Kollegen finden die Idee toll und haben Finja und den Wochenspiegel eingeladen. An diesem Tag interessiert sich noch ein anderer Gast für Finja - eine Redakteurin des Deutschlandfunks, die das Bitburger Christkind in ihre Reportage über Radio Andernach einbaut. Mit der Idee eines Weihnachtsgrußes scheint Finja einen Nerv zu treffen. "Selbst der größte Schrank kriegt Tränen in die Augen bei Grüßen aus der Heimat", erzählt Hauptmann Orlob, der selbst im vergangenen Jahr in Afghanistan war. "Es gibt zwar Skype und WhatsApp, aber die Stimme im Radio zu hören, das ist auf der emotionalen Leiter nochmal viele Schritte darüber." Hauptfeldwebel Julia Fein ist leitende Redakteurin der Grußredaktion. Als sie im Kosovo war, hat sie selbst Grüße ihrer Familie über Radio Andernach bekommen. "Das trifft mitten ins Herz."Sie nimmt Finja mit in eins der Studios, das über eine große Glasscheibe schalldicht mit dem Tontechniker am Mischpult verbunden ist. Um sich mit ihm abzustimmen, setzt die Redakteurin Finja und sich selbst Kopfhörer auf und nach einer knappen Absprache geht es gleich los mit der Aufnahme. Auf die Fragen der Redakteurin stellt sich Finja als das Wochenspiegel-Christkind aus Bitburg vor. Dann richtet sie sich direkt an die rund 3500 Soldaten, die zurzeit für die Bundeswehr im Ausland Dienst tun. Nur sie und ihre Familien werden die Grüße empfangen können, entweder über UKW in Afghanistan und Kosovo oder per Onlinestream und eine passwortgeschützte App in den anderen Ländern, in denen die Bundeswehr aktuell vertreten ist. Zu ihrem Gruß wünscht sich Finja den Musiktitel "Happy Xmas" von Celine Dion.
«Es tut gut zu wissen, dass jemand an uns denkt»
"Ich hab das Christkind mitgebracht", stellt Presseoffizier Moritz Bock anschließend Finja den Radiomachern vor, die gerade in einem anderen Studio eine Livesendung produzieren. Jeder nimmt sich Zeit, die Freude ist spürbar. "Für uns ist das eine schöne Aktion, weil wir wissen, dass es 3500 Soldaten gibt, die Weihnachten ohne ihre Familie feiern", sagt Moritz Bock, dem es selber in Afghanistan schon so erging. "Es tut gut zu wissen, dass jemand an uns denkt." +++ Welche Grüße hat Finja in die Welt gesandt? Den Radio-Beitrag finden Sie direkt neben den Bildern! +++
Extra: Radio Andernach
- »Radio Andernach« sendet seit 1974 als Radiosender der Bundeswehr.
- Hörer sind 3500 Soldaten im Einsatz und ihre Familien. Auf Facebook hat Radio Andernach 17.000 Follower.
- Aus den Studios in Mayen und Afghanistan wird an sieben Tagen pro Woche täglich von 4.30 bis 16 Uhr ein moderiertes Liveprogramm gesendet. In den restlichen Stunden laufen vorproduzierte Sendungen.
- Zum Programm gehören neben Unterhaltung aus Musik und Gewinnspielen aktuelle Informationen aus Politik und Wirtschaft bis hin zu den Bundesligaergebnissen.
- Alleinstellungsmerkmal sind die Grüße aus der Heimat.