Abenteurer auf dem Wildnis-Trail

Neue Info-Tafeln informieren die Besucher noch besser über den Nationalpark Eifel. Und dieser wird aktuell von sechs abenteuerlustigen Wanderern durchstreift - einer von ihnen sitzt dabei im Joelette Spezialrollstuhl.

»Viele Wege im Nationalpark Eifel sind barrierefrei, der Wildnis-Trail ist es sicher nicht«, erklärt Michael Lammertz von der Nationalparkverwaltung. Doch das hält Alvaro Silberstein und seine Freunde nicht auf, die Vier-Tages-Etappe von Höfen bis Zerkall auf sich zu nehmen. Das Besondere daran ist: Der 33-Jährige muss getragen und gefahren werden, denn er ist seit einem Autounfall vor 15 Jahren querschnittsgelähmt. »Diese Truppe ist positiv verrückt«, zollt Lammertz den jungen Leuten seinen Respekt. Mit ihrer Aktion unter dem Motto »Wheel the world« wollen die fünf Chilenen und ein Mexikaner darauf aufmerksam machen, was Menschen mit Behinderung trotz ihres Handicaps alles erleben können. Die Truppe um Alvaro Silberstein war bereits im Nationalpark »Torres del Paine« in Patagonien und auf den Osterinsel unterwegs. Nun also der Nationalpark Eifel: »Wir haben uns direkt in die Region verliebt und mit der Nationalpark-Verwaltung einen Partner an der Seite, der uns Sicherheit gibt, falls mal etwas passieren sollte.«

Teamarbeit macht im Nationalpark Eifel vieles möglich

Alvaro Silberstein wird mit einem Spezialrollstuhl gefahren, zwei Begleiter lenken diesen. Wird es etwas unwegsam, dann schnallen sich zwei weitere Abenteurer vor das Gefährt und mit vereinten Kräften wird der über 20 Kilometer lange Marsch durch die Wildnis der Eifel gemeistert. So auch nach einem kurzen Stopp für die Presse: Als wäre es das Normalste der Welt, geht es hinein in den Wald und am Abend taucht die fröhliche Truppe am Etappenende wieder auf.

Neue Info-Tafeln im Nationalpark Eifel

Zwischendurch stößt die außergewöhnliche Wandergruppe auf die Willkommensschilder und Wegweiser, die Besuchern eine erste Orientierung geben und signalisieren, dass jetzt der Nationalpark beginnt und welche Regeln hier einzuhalten sind. Jetzt sind die Tafeln gründlich überarbeitet worden und vermitteln Gästen mehr und deutlichere Informationen. Viersprachig sind sie aufgebaut - zu deutsch und englisch kam nun französisch und niederländisch hinzu. Verbote stechen in rot markanter ins Auge. Neue Angebote wurden auf den Übersichtskarten integriert und Höhenschichtlinien eingebaut, die den Wanderern eine bessere Übersicht über das Höhenprofil bevorstehender Touren bieten. Die Piktogramme wurden an die des Eifelvereins angelehnt, um den Besucher nicht zu iritieren. Zudem halten die Tafeln einen besonderen Erlebnistipp bereit: Den Hinweis auf die Ausstellung »Wildnis(t)räume« im Nationalpark-Zentrum in Vogelsang. An 105 Standorten wurden die Informationstafeln montiert. Dabei wurden neue Tafeln mit nachhaltigen Schraubfundamenten in der Erde befestigt. So können sie bei Bedarf herausgeschraubt und an anderer Stelle neu verwendet werden. »Dies hinterlässt kein Baumaterial im Nationalpark - ein wichtiger Bestandteil des nachhaltigen Arbeitens«, erklärt Eckhard Jäck, Leiter der Holzbauwerkstatt.

Das Abenteuer im Gepäck

Die Abenteurreisenden um Alvaro Silberstein durchstreifen nicht nur abgelegene Orte mit dem Rollstuhl. Sie dokumentieren ihre Erlebnisse auch.
Fotos, Videos und viele weitere Infos gibt es auf www.gowheeltheworld.com
Näheres zu Arbeit und Angebot im Nationalpark Eifel erfahren Interessierte unter www.nationalpark-eifel.de


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