Die Stadt Trier plant in den nächsten Jahren städtebauliche Investitionen, um die Lebensbedingungen im Stadtteil Trier-West/Pallien zu verbessern. Wissenschaftler der Uni Trier arbeiten derzeit zusammen mit dem Jugendamt an einer Studie zur Situation von Familien in diesem Stadtteil, der als sozialer Brennpunkt gilt.
Die Raum- und Bauplanung soll sich insbesondere auch an sozialen Kriterien ausrichten. Bisher vorliegende Daten weisen auf einen erhöhten Handlungsbedarf auf dem Gebiet der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik hin. Forscher des Fachs Erziehungs- und Bildungswissenschaften der Uni Trier führen zusammen mit dem Jugendamt der Stadt eine Studie durch, um eine wissenschaftliche Grundlage für die politische Diskussion zu schaffen. Ziel ist es, sozialraumorientiert die subjektiven Lebenslagen von Familien in diesem Stadtteil zu analysieren. Das Vorhaben wird mit 10.000 Euro vom Verein Freundeskreis Trierer Universität gefördert.
"Neuen Blick gewinnen"
An der Studie unter Leitung von Prof. Dr. Philipp Sandermann und Dr. Magdalena Joos sind im Rahmen eines Seminars auch Master-Studierende beteiligt. "Wir wollen einen neuen Blick gewinnen und rücken die individuellen Perspektiven der Bewohner und insbesondere der Familien in den Fokus. Wir wollen erfahren, wie sie ihren Stadtteil und die Stadt wahrnehmen, wo sich die Menschen gerne aufhalten und welchen Unterstützungsbedarf sie haben", umreißt Philipp Sandermann den Forschungsfokus.
Grundlagen liefern
Die durch quantitative Erhebungen und qualitative Befragungen gewonnenen Daten sollen den Entscheidungsträgern Grundlagen liefern für die Diskussion über Möglichkeiten und Grenzen der Weiterentwicklung von familienfördernden Strukturen und Leistungen für Familien. "Bei der Umsetzung von Maßnahmen können wir allenfalls moderieren, aber wir können nicht die Politik ersetzen", zieht Philipp Sandermann auch eine Grenzlinie zwischen wissenschaftlicher und fachpolitischer Arbeit.
Öffentliche Präsentation
Das Projekt ist im November mit mehreren Informationsveranstaltungen sowie einem öffentlichen Hearing für engagierte Fachpersonen in Trier-West/Pallien angelaufen. Derzeit wird die Haupterhebungsphase des Projekts umgesetzt. Zum Abschluss im Oktober 2016 ist eine öffentliche Präsentation und Diskussion der Ergebnisse vorgesehen.