Seitenlogo
Claudia Neumann

Initiative Region Trier unter neuer Geschäftsführung

Trier/Region. Mitgliederversammlung mit vielversprechenden Projekten und zwei Personalien

Der scheidende IRT-Geschäftsführer Kevin Gläser (vorne links) mit dem IRT-Vorstand und dem neuen Geschäftsführer (von links): Dr. Thomas Simon, Dr. Jan Glockauer, Vorsitzender Julia Gieseking, Dr. Thilo Becker, Stefan Rommelfanger und Aloysius Söhngen (vorne rechts).

Der scheidende IRT-Geschäftsführer Kevin Gläser (vorne links) mit dem IRT-Vorstand und dem neuen Geschäftsführer (von links): Dr. Thomas Simon, Dr. Jan Glockauer, Vorsitzender Julia Gieseking, Dr. Thilo Becker, Stefan Rommelfanger und Aloysius Söhngen (vorne rechts).

Bild: Susanne Rendenbach

Gewohnt reibungslos und ohne große Diskussionen verlief die diesjährige Mitgliederversammlung der Initiative Region Trier e.V. (IRT) am Dienstag, 25. Juli, im Tagungszentrum der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier. Vorsitzende Julia Gieseking führte durch die Sitzung und verwies dabei gleich zu Beginn auf „zwei spannende Neuigkeiten“, die sich im Laufe der knapp einstündigen Veranstaltung als personelle Neubesetzungen herausstellen sollten.

So stellte Kevin Gläser, IHK-Referent Unternehmensförderung und Umwelt und seit März 2020 Geschäftsführer der IRT, seinen Nachfolger für diese ehrenamtlich ausgeübte Position vor. IHK-Kollege Stefan Rommelfanger, Referent Handel und Dienstleistungswirtschaft, wird das Amt zum 1. August übernehmen. Gläser hat innerhalb der IHK die Funktion des Vor-Ort-Beauftragten im Landkreis Bernkastel-Wittlich als zusätzliche Aufgabe wahrgenommen und ist dort fortan zentraler Ansprechpartner der IHK Trier für Politik und Unternehmen.

Eine weitere personelle Veränderung betrifft den Vorstand. Einstimmig wählte die Mitgliederversammlung den neuen Trierer Baudezernenten Dr. Thilo Becker als Nachfolger für seinen zum 1. Mai ausgeschiedenen Dezernats-Vorgänger Andreas Ludwig in das Gremium.

Ausbildungsatlas

Der Fokus der aktuellen Mitgliederversammlung lag auf der persönlichen Präsentation zweier großer Projekte. Thomas Mersch, Ausbildungsberater der IHK Trier, nutzte die Gelegenheit, den aktuellen Stand beim deutlich ausgebauten digitalen Ausbildungsatlas vorzustellen. Den hat die IRT zur Unterstützung bei der Ausbildungssuche 2019 gemeinsam mit IHK und HWK ins Leben gerufen. Auf einer digitalen Karte können sich Schüler anschauen, welche Berufe und in welchen Betrieben in der Region ausgebildet wird. Inzwischen sind rheinland-pfalzweit nicht weniger als 240 Ausbildungsberufe, 15.000 Betriebe und 30.000 Ausbildungsplätze unter www.derausbildungsatlas.de zusammengetragen und um die jeweiligen Berufsschulstandorte ergänzt worden. Alle vier rheinland-pfälzischen IHKs sind mit im Boot. Die IHK Saarland wolle ebenso zusteigen wie andere HWKs in Rheinland-Pfalz sowie die Agentur für Arbeit in Trier, berichtete Mersch. Zur digitalen Praktikumsbörse wie auch zur IHK-Lehrstellenbörse, wo Unternehmen offene Ausbildungsstellen schalten, gibt es eine Schnittstelle. Mersch: „Wir verzeichnen täglich 600 Seitenaufrufe, mit steigender Tendenz.“

Seit wenigen Wochen können sich Schüler darüber hinaus auf dieser Seite mittels des neu implementierten „BerufePilots“ auf Basis der Selbsteinschätzung ihrer Fähigkeiten ein Kompetenzprofil erstellen lassen und in einer Schnellsuche prüfen, welcher Beruf zu ihnen passen könnte. „Das ist ein Navigator, um noch zielgerichteter den Ausbildungsmarkt zu entdecken“, beschreibt Mersch. „Mit dem BerufePilot ist es uns gelungen, ein Instrument zu schaffen, das Jugendlichen innerhalb kurzer Zeit ein Bild verschafft, welcher Beruf gut zu ihnen passen könnte.“ 1500 solcher digitaler Berufsberatungen seien in den drei Wochen seit Implementierung des „BerufePilots“ abgerufen worden.

IRT-Vorstand und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jan Glockauer betonte: „Was wir hier entwickelt haben, ist deutschlandweit einmalig. Das gibt es in dieser Form nirgendwo. Wichtig ist jetzt, dass wir das flächendeckend an die Schulen herantragen.“

Heimat shoppen

Stefan Rommelfanger, der als Handelsreferent das Projekt „Heimat shoppen“ betreut, berichtete zum Hintergrund und zur nächsten geplanten Aktion: „Heimat shoppen ist eine Image-Kampagne zur Unterstützung des lokalen Einzelhandels, der Gastronomen und Dienstleister. Wir wollen zeigen, dass die Gewerbetreibenden einen wichtigen Beitrag zu einer lebendigen Innenstadt und damit zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor leisten und gleichzeitig die Lebensqualität der Anwohner positiv beeinflussen.“ 16 Gewerbevereine aus der Region mit ihren mehr als 600 Mitgliedsbetrieben nutzten in diesem Jahr an einem Aktionswochenende im Zeitraum 8. September bis 8. Oktober die Gelegenheit, sich und ihre Betriebe zu präsentieren. Dabei sei im Hinblick auf die Ausgestaltung der Aktion der Kreativität der Gewerbetreibenden keine Grenzen gesetzt. Die IHK unterstützt mit einer Ideensammlung und stellt 37.500 mit dem „Heimat shoppen“-Logo bedruckte Papiertaschen sowie Plakate, Schaufensteraufkleber und weiteres Werbematerial zur Verfügung.

Fachkräfte gewinnen und sichern

Erstmalig wird im Vorfeld eine Testimonial-Kampagne mit prominenten und anderen Gesichtern über lokale Medien und Social Media gestartet. Die IRT unterstützt die Kampagne als Sponsor. In seinem Bericht zu den Aktivitäten der IRT im zurückliegenden Jahr ging Kevin Gläser unter anderem auch auf den Launch der Plattform „work-in-region-trier“ ein. Mit dem Ziel, Fachkräfte zu gewinnen und zu sichern, habe die IRT dieses Portal 2022 gemeinsam mit der IHK, der HWK und der Arbeitsagentur als Antwort auf die luxemburgische Aktion „Work-in-Luxemburg“ ins Leben gerufen www.work-in-region-trier.de . Zusätzlich wurde der Karriereatlas online neu aufgelegt. Beim Karriereatlas haben Betriebe die Möglichkeit, ihr Firmenprofil zu präsentieren und auf freie Positionen hinzuweisen.

Standortumfrage

Auf die gemeinsame Standortumfrage von IRT, IHK und HWK 2021/22 ging Gläser kurz ein. Im Herbst 2021 hatten die drei Institutionen hiesige Unternehmen nach ihrer Einschätzung des Wirtschaftsstandorts Region Trier befragt. 462 verwertbare Antworten von Unternehmen mit insgesamt rund 22.000 Beschäftigten standen nach Abschluss der Befragung als Datengrundlage zur Verfügung. Daraus wurde im Hinblick auf Initiativen zur Verbesserung der Standortattraktivität ein aktualisiertes Stärken- und Schwächeprofil des Wirtschaftsstandorts Trier erarbeitet. Die Ergebnisse wurden in einer Pressekonferenz im Frühjahr 2022 und in verschiedenen Gremien der Region vorgestellt.

Reibungslos gingen an diesem Abend auch die formalen Tagesordnungspunkte durch. Die Vorstellung des Jahresabschlusses 2022 und des Wirtschafts- und Finanzplans 2023 nahm das Gremium ohne Einwände zur Kenntnis. Einstimmig erfolgten die Entlastung des Vorstands und der Geschäftsführung sowie die Feststellung und Genehmigung des Jahresabschlusses 2022.

Den scheidenden IRT-Geschäftsführer Kevin Gläser verabschiedete Vorsitzende Julia Gieseking mit einem Geschenk und großem Lob: „Sie haben das toll gemacht, immer alles präzise vorbereitet, nichts dem Zufall überlassen und kreative, neue Ideen beigesteuert.“ In Richtung seines Nachfolgers, Stefan Rommelfanger, und des neuen Vorstandsmitglieds Dr. Thilo Becker sagte sie: „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und blicken sehr positiv in die Zukunft.“

EXTRA:

Die Initiative Region Trier e.V. (IRT) wurde 1994 gegründet. Gründungsinitiatoren waren die vier Landkreise der Region, die Stadt Trier, die Industrie- und Handelskammer Trier, die Handwerksammer Trier sowie die Bitburger Braugruppe. In der Struktur der Public-Private-Partnerschaft bietet die IRT den genannten Gründungsmitgliedern sowie darüber hinaus inzwischen auch Hochschulen, Unternehmen, Kommunen, öffentlichen Institutionen und engagierten Einzelpersonen eine neutrale Plattform und ein Netzwerk zur Zusammenarbeit. Ziel der IRT ist, die Zukunft der Region Trier als wirtschaftlich attraktiven, kulturell bedeutsamen, ökologisch intakten und europäisch orientierten Raum mit hoher Lebensqualität zu sichern und seine Standortfaktoren aktiv zu stärken und zu entwickeln. Zentrale IRT-Gremien sind der regulär auf fünf Jahre gewählte Vorstand - vertreten durch Vorstandsvorsitzende Julia Gieseking sowie ihre Stellvertreter Dr. Jan Glockauer (Hauptgeschäftsführer IHK Trier), Dr. Thilo Becker (Baudezernent Stadt Trier), Dr. Thomas Simon (Geschäftsführer IT-Haus) und Aloysius Söhngen (Bürgermeister Verbandsgemeinde Prüm) – sowie die Mitgliederversammlung. Weitere Gremien sind der Arbeitskreis Wirtschaftsförderung und das Forum Wirtschaft und Kultur. Die Geschäftsführung ist ehrenamtlich unter dem Dach der IHK Trier angesiedelt. Stefan Rommelfanger, IHK-Referent Handel und Dienstleistungswirtschaft, wird Kevin Gläser zum 1. August in der Geschäftsführung ablösen. Gläser war seit März 2020 mit der Aufgabe betraut, widmet sich künftig jedoch neuen Herausforderungen innerhalb der IHK. Die IRT Trier zählt 55 Mitglieder (Stand Juli 2023).

www.region-trier.de


Meistgelesen