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Andreas Bender

Wirtschaftslage im Handwerk: Bau-Konjunktur erhält im Frühjahr 2024 Dämpfer

Koblenz. Aus der Umfrage der HwK Koblenz geht hervor, dass die aktuelle Lage und Aussichten vor allem bei den Bau- und Ausbaubetrieben getrübt ist.
Die konjunkturelle Beurteilung der Bau- und Ausbauhandwerke hat sich zwar aufgrund der Zurückhaltung gerade im Neubaubereich verschlechtert, doch Renovierungen und Modernisierungen in Bestandsbauten sind nach wie vor gefragt - im Bild Dachdeckermeister Peter Dinkelbach (hinten), der jüngst seine Meisterprüfung bei der HwK Koblenz als Bester seines Faches bestand.

Die konjunkturelle Beurteilung der Bau- und Ausbauhandwerke hat sich zwar aufgrund der Zurückhaltung gerade im Neubaubereich verschlechtert, doch Renovierungen und Modernisierungen in Bestandsbauten sind nach wie vor gefragt - im Bild Dachdeckermeister Peter Dinkelbach (hinten), der jüngst seine Meisterprüfung bei der HwK Koblenz als Bester seines Faches bestand.

Bild: HwK Koblenz / Jörg Diester

Die Handwerksbetriebe stehen vor großen Herausforderungen, sei es durch den Fachkräftemangel, die Energiewende oder den rückläufigen Wohnungsbau. Ebenso belastet die weiter steigende Bürokratie gerade die kleinen Handwerksunternehmen. Dies spiegelt sich auch in der aktuellen Umftrage unter knapp 3 000 Betrieben der Handwerkskammer (HwK) Koblenz wieder.

 

Von den befragten Betrieben aus dem Kammerbezirk der Handwerkskammer (HwK) Koblenz melden aktuell 81 Prozent (Vorjahreswerte in Klammern: 87 %) eine gute oder befriedigende Geschäftslage. Einzelne Konjunkturindikatoren wie der Auftragseingang und die Umsatzentwicklung stellen sich rückläufig dar. Auch die Einschätzungen für die nächsten drei Monate sind verhalten. Dann gehen ebenfalls 81 Prozent (87 %) der Befragten von einer zufriedenstellenden Geschäftslage aus.

 

Von den Betrieben aus dem Kfz-Handwerk geben 90 Prozent (89 %) der Befragten eine gute oder befriedigende Einschätzung ab. Dies ist im Frühjahr 2024 der höchste Wert. Insbesondere bei den Bau- und Ausbauhandwerken hat sich die Beurteilung der Geschäftslage am deutlichsten reduziert. Von den Baubetrieben, wie Maurer und Betonbauer, Zimmerer, Dachdecker oder Straßenbauer, informieren aktuell 74 Prozent (84 %) über eine gute oder zufriedenstellende Geschäftslage

 

Durch steigende Baupreise und Zinsen ist die Auftragslage im Neubaubereich deutlich gesunken. Bei den Betrieben der Ausbauhandwerke wie Tischler, Maler, Installateure und Heizungsbauer, Elektrotechniker oder Fliesenleger ist der Wert mit 81 Prozent (91 %) ebenfalls deutlich gesunken. Von den Betrieben der Handwerke für den gewerblichen Bedarf wie etwa Feinwerkmechaniker, Kälteanlagenbauer, Metallbauer oder Gebäudereiniger bewerten aktuell 86 Prozent (90 %) die Lage mit gut oder befriedigend.

 

Die weiteren Gewerkegruppen geben leicht bessere Geschäftslagebeurteilungen als noch vor einem Jahr ab. Von den befragten Betrieben der Nahrungsmittelhandwerke wie Bäcker, Konditoren und Fleischer geben 85 Prozent (80 %), von den Betrieben der personenbezogenen Dienstleistungsgewerbe wie Friseure, Kosmetiker oder Schumacher 81 Prozent (76 %) eine gute oder zufriedenstellende Geschäftslage an. Bei den Betrieben der Gesundheitsgewerbe wie Augenoptiker, Zahntechniker, Hörakustiker und Orthopädietechniker melden im Frühjahr 2024 77 Prozent (67 %) eine gute oder befriedigende Geschäftslage.

 

Die aktuelle Wirtschaftslage im Handwerk hat vor allem durch die Beurteilung der Bau- und Ausbaubetriebe einen Dämpfer erhalten. Im Frühjahr 2024 geben im Kammerbezirk Koblenz über alle Handwerke 81 Prozent der Befragten ein gutes oder befriedigendes Geschäftsklima an, Anfang 2023 waren es 87 Prozent. Auch die Prognosen bleiben verhalten. 81 Prozent der Handwerksbetriebe in der Region Mittelrhein gehen davon aus, dass sich ihre Geschäftslage zum Sommer hin verbessert oder gleichbleibt.


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