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Andreas Bender

Bürokratieabbau und Personalentwicklung im Fokus der IHK-Beiratssitzung

Sohren. Zur ersten Beiratssitzung 2024 kam der IHK-Regionalbeirat in den Räumlichkeiten der "Neuen Welt" beim Porzellanhaus Kaefer in Sohren zusammen.
Zur ersten Beiratssitzung des Jahres 2024 kam der IHK-Regionalbeirat für die Kreise Rhein-Hunsrück und Cochem-Zell in den Räumlichkeiten der "Neuen Welt" beim Porzellanhaus Kaefer in Sohren zusammen.

Zur ersten Beiratssitzung des Jahres 2024 kam der IHK-Regionalbeirat für die Kreise Rhein-Hunsrück und Cochem-Zell in den Räumlichkeiten der "Neuen Welt" beim Porzellanhaus Kaefer in Sohren zusammen.

Bild: Knut Schneider / IHK Koblenz

Mitinhaberin und Vizepräsidentin der IHK Hildegard Kaefer hatte anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Firma Kaefer eingeladen. Mit der aufmunternden Einschätzung: "Wir erkennen derzeit eine Trendwende hin zum stationären Handel!", begrüßte Vizepräsidentin Hildegard Kaefer die Beiratsmitglieder in Sohren. Jens Ginzel, neuer Innenstadtkoordinator der Stadt Simmern, griff diese Aussage erfreut auf und stellte in einem Impulsvortrag sich und seine Ideen für eine Reaktivierung der Innenstadt vor. Die anschließende Blitzlichtrunde zur aktuellen Situation in den Mitgliedsbetrieben wurde jedoch von zwei anderen Themen dominiert: zum einen den bürokratischen Hürden, mit denen die Unternehmen zu kämpfen haben, und zum anderen der Fachkräfteentwicklung.

 

Die Beiratsmitglieder berichteten von ihren Erfahrungen bei Genehmigungsfragen und -verfahren in allen Bereichen ihrer Unternehmertätigkeit. Besonders bei der Integration ausländischer Fachkräfte und Baugenehmigungen für Betriebserweiterungen vermissen sie eine lösungsorientierte und pragmatische Unterstützung der Behörden. Mit Blick auf das erst frisch verabschiedete EU-Lieferkettengesetz sehen viele Beiratsmitglieder die Gefahr, dass durch immer neue Regularien der Mittelstand irgendwann "die Segel streicht" oder seine Betriebstätigkeit ins Ausland verlagert. "Hier ist die Politik gefordert dem Bürokratiemonster Einhalt zu gebieten und sich endlich wieder auf die Schaffung unternehmensfreundlicher Rahmenbedingungen zu konzentrieren", appelliert Knut Schneider, IHK-Regionalgeschäftsführer für die Landkreise Rhein-Hunsrück und Cochem-Zell. Trotzdem sei die wirtschaftliche Grundstimmung in beiden Kreisen nicht so schlecht wie man vermuten könne. Der Arbeitsmarkt habe sich in Teilen etwas entspannt.

 

Da in vielen Mitgliedsunternehmen in den nächsten drei bis fünf Jahren hohe Altersabgänge anstehen, sind - ausreichend sowie ausreichend qualifizierte und motivierte - Mitarbeitende auch zukünftig ein wesentlicher Erfolgsfaktor für jeden Betrieb. Besprochen wurden in diesem Zusammenhang Personalentwicklungs- und qualifizierungsmaßnahmen, die schon heute in vielen Mitgliedsunternehmen durchgeführt werden. Zusätzlich bemühen sich die Unternehmen durch individuelle Anreize, die von der 4-Tage-Woche bis hin zu angeschlossenen Fitnessstudios reichen, die eigene Arbeitgeberattraktivität zu erhöhen. "Aber auch das Thema Fachkräfte aus dem Ausland bleibt aktuell", sagt Schneider, "trotzdem es viele Betriebe aufgrund der derzeitigen Rahmenbedingungen weiterhin vor unlösbare Aufgaben stellt."


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