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Andreas Bender

A61: Arbeiten verlängern sich bis 2028

Rheinböllen. Der sechsstreifige Ausbau der A61 zwischen Rheinböllen und Rastanlage Hunsrück verzögert sich. Die Arbeiten werden erst 2028 abgeschlossen sein.
In den vergangenen Jahren haben sich erhebliche Verzögerungen bei der baulichen Umsetzung ergeben. Das Foto zeigt die neue und alte Pfädchensgrabenbrücke.

In den vergangenen Jahren haben sich erhebliche Verzögerungen bei der baulichen Umsetzung ergeben. Das Foto zeigt die neue und alte Pfädchensgrabenbrücke.

Bild: Autobahn GmbH / Maurice Kaluscha

Die A 61 ist eine der wichtigsten Verkehrsadern im Westen und Südwesten. Baustellen aufgrund von Instandhaltungs- und Erneuerungsarbeiten gehören hier für Autofahrer zur Tagesordnung. Nun hat die Niederlassung West der Autobahn GmbH des Bundes bekanntgegeben, dass sich der Abschluss der Bauarbeiten rund um die Großtalbrücken Pfädchensgraben und Tiefenbach verzögert - um gut drei Jahre. Beim Spatenstich im Frühjahr 2017 war noch von einer geplanten Fertigstellung im Jahr 2025 die Rede. Immerhin, die Baumaßnahmen der nördlichen Richtungsfahrbahn sind fast fertig. Hierüber soll ab Sommer der Verkehr rollen - mit verengten Fahrstreifen.

 

Doch was sind die Gründe für die Verzögerungen? "Insgesamt haben sich in den vergangenen Jahren erhebliche Verzögerungen bei der baulichen Umsetzung ergeben, deren Gründe vielfältig sind", erklärt Dr. Stephanie Kühr-Gilles von der Stabsstelle Unternehmenskommunikation der Autobahn GmbH, Niederlassung West. "Diese reichen von zusätzlichen Leistungen durch neue technische Erkenntnisse bis hin zu erforderlichen Nacharbeiten zur Erreichung der vertraglich vereinbarten Qualitäten."

 

So werden beispielsweise aktuell Optimierungen am Asphalt auf den Fahrbahnen durchgeführt. Regelmäßige Streckenkontrollen haben gezeigt, dass unter der gegebenen Verkehrsbelastung in den Sommermonaten eine Spurrinnenbildung auftreten wird. "In der Folge wäre die Sanierung des Streckenabschnitts unumgänglich, die zudem nur unter Vollsperrung einer Richtungsfahrbahn ausführbar wäre", sagt Kühr-Gilles. "Um die Verfügbarkeit der A 61 für vier Jahre bis zur Fertigstellung der südlichen Bauwerke beider Großtalbrücken aufrecht zu halten, werden die Nacharbeiten jetzt und in der Folgezeit ausgeführt, sodass wir als nächsten Meilenstein den Verkehr in diesem Sommer auf die nördliche Richtungsfahrbahn umlegen können."

 

Ein weiterer Grund für die Verzögerung sind die durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg verursachten Lieferengpässe, die in den letzten Jahren zahlreiche Projekte aus der Bahn geworfen haben. Mit Blick auf die aktuelle Bauablaufplanung rechnet man damit, dass die Baumaßnahmen voraussichtlich Ende 2028 vollständig abgeschlossen sein werden

 

Trotz der Verzögerungen muss man sich aktuell noch nicht mit einer Kostensteigerung befassen. Die Berechnung für das Gesamtprojekt beläuft sich aktuell auf weiterhin rund 151 Millionen Euro. Der derzeitige Ausgabenstand wird mit rund 91 Millionen Euro beziffert.

 

Die Erneuerung der Großtalbrücken Pfädchensgraben und Tiefenbach ist notwendig. Die alten Brücken sind in die Jahre gekommen und nicht für die prognostizierte Verkehrsbelastung ausgelegt. Waren es 2015 noch 57 102 Fahrzeuge pro Tag, mit einem Schwerverkehrsanteil (LKW) von rund 19 Prozent, zeigt die Prognose für 2025 deutlich nach oben: 67 000 Fahrzeuge pro Tag und ein Schwerverkehrsanteil von rund 28 Prozent. Zudem wird der Autobahnabschnitt sechsstreifig ausgebaut. "Dieser Querschnitt ist für eine Verkehrsbelastung von bis zu 100 000 Fahrzeugen pro Tag und einem hohen LKW-Aufkommen ausgelegt", sagt Dr. Stephanie Kühr-Gilles. So sorge man dafür, dass der besonders stauanfällige Autobahnabschnitt bedarfsgerecht ausgebaut wird.


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