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"In Ruanda geht es um das nackte Überleben"

Die Corona-Pandemie hat das rheinland-pfälzische Partnerland Ruanda hart getroffen. Der Bullayer Verein Kunga-Ruandahilfe will mit einer Spendenaktion helfen, die Not zu lindern.

Ende Februar/Anfang März dieses Jahres hat eine Delegation des Vereins Kunga-Ruandahilfe - wie immer auf eigene Kosten - ihre Projekte im zentralafrikanischen Land besucht und mit den ruandischen Partnern das Hilfsprogramm für das kommende Jahr aufgestellt. Damals war das Coronavirus irgendwie noch ganz weit weg. "Durch die Corona-Krise hat sich die Lage in Ruanda drastisch verändert. Es herrscht eine rigorose Ausgangssperre und von unseren Kontaktpersonen aus Ruanda erreichen uns teilweise erschreckende Nachrichten. Diejenigen Menschen, die sich nicht selbst ernähren können, leiden teilweise unter Hunger, ohne dass irgendwelche staatlichen Programme gegensteuern", so Matthias Müller, Vorsitzender der Kunga-Ruandahilfe. "Vor allem die Kinder leiden" Mehr als die Hälfte der Bevölkerung Ruandas lebe in extremer Armut - sozusagen von der Hand in den Mund - erzählt Müller. "Seit die Menschen nicht mehr als Tagelöhner, Fahrradtaxifahrer oder Mototaxifahrer arbeiten können, können die Familien keine Nahrungsmittel mehr kaufen. Vor allem die Kinder leiden. Es erreichen uns fast täglich Hilferufe von unseren Partnern in Ruanda, Schulleitern, Pfarrern und Ordensschwestern", berichtet der Bullayer von einer sehr dramatischen Lage. "Wir haben keine Mittel mehr und arme Leute leiden an Hunger und betteln um Brot", schildert beispielsweise Father Donat aus Byumba die Lebenssituation vieler. Dort hat der Kunga-Ruandahilfeverein zuletzt Schulen ausstatten können. Geldspenden für Lebensmittel "Wir wissen, dass die Corona-Krise auch uns in Deutschland emotional und finanziell viel abverlangt, in Ruanda allerdings geht es um das nackte Überleben", so Matthias Müller. Deshalb habe der Verein eine Soforthilfe in Höhe von 4.000 Euro an seine ruandischen Partner zum Kauf von Lebensmitteln überwiesen. Ein erster Spendenaufruf hätte bereits 2.500 Euro gebracht. Um die akute Not abzumildern, will der Bullayer Verein weitere Geldspenden an seine Kontaktpersonen in Ruanda schicken, um damit zweckgebunden Lebensmittel zu kaufen. Unter dem Stichwort "Corona-Nothilfe" ist ein Spendenkonto bei der Raiffeisenbank Zeller Land eingerichtet (IBAN: DE04 5876 1343 0000 4174 80; BIC: GENODED1BPU). Hintergrund: Der Verein Kunga-Ruandahilfe Die Kunga-Ruandahilfe wurde 2015 in Bullay gegründet und unterstützt Schulen und soziale Einrichtungen im rheinland-pfälzischen Partnerland. Bereits vor der Vereinsgründung haben sich mehrere Vereinsmitglieder für diverse Hilfsprojekte in Ruanda eingesetzt. Die Pandemie trifft in Ruanda besonders die Ärmsten. Der Verein hat eine "Corona-Nothilfe" gestartet und ein Spendenkonto eingerichtet. Info: www.kunga-ruandahilfe.de


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