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Mit dem Traktor nach Südtirol und zurück

Mit 16 PS über die Alpen und zurück. Herbert Knechtges aus Landkern hat es gemacht.

Herbert Knechtges (67) ist nicht nur ein engagierter Schütze, sondern auch ein begeisterter Traktor-Fan. Der ehemalige Bauunternehmer ist als Schützenbruder seiner Heimat Bermel treu geblieben. Die Schützenbruderschaft gehört dem Schützenbund Maria Laach an, der seit vielen Jahren eine Freundschaft mit der Schützenkompanie Markt Mühlbach im Pustertal in Südtirol pflegt. "Die Südtiroler kommen zu unseren Bundesfesten und wir besuchen sie. Die Schützen aus Zermüllen und Kelberg sind immer dabei", erzählt Knechtges. Diese Freundschaft brachte ihn auf die Idee die Südtiroler einmal mit seinem Traktor – ein 16 PS starker Eicher, Baujahr 1954 – zu besuchen. "Ich habe die Tour zweieinhalb Jahre geplant. Da ich schon mit dem Traktor ins Kleinwalsertal und ins Sauerland gefahren bin, war ich auch guten Mutes, dass es klappen würde", berichtet Knechtges. Ende Juni startete der Landkerner mit seinem Eicher und einem Anhänger im Schlepp, der als Schlafplatz diente, mit maximal 18 km/h. "Aber Vollgas bin ich nur selten gefahren", schränkt er ein. Dafür mit einer Regenjacke, Handschuhen, einem großen Hut, der als Sonnenschutz diente, und einem Kartensatz, der ihn nach Südtirol führen sollte. Das klappte auch, wenngleich das Hochwasser am Rhein, so manche Umleitung und eine Kraftfahrstraße den Routenplan etwas durcheinander brachten. Täglich war Knechtges rund zwölf Stunden unterwegs. "Ich bin ohne große Pausen durchgefahren. Ein Schlafplatz hat sich irgendwo immer gefunden. Egal, ob im Weinberg oder in einem Waldstück", lacht er. Obwohl er so langsam unterwegs war, wären die anderen Verkehrsteilnehmer bis auf wenige Ausnahmen sehr freundlich gewesen. Lediglich auf der alten Brennerstraße habe ihn die Polizei gebeten mal rechts ranzufahren, um einen kleinen Stau aufzulösen. Nach sieben Tagen hatte er das Pustertal erreicht. In Mühlbach wurde er von Peter Oberhofer von den dortigen Schützen empfangen und mit einer Südtiroler Flagge und einem Freundschaftsbanner der Schützenkompanie ausgestattet. "Ich bin dann nach Vals gefahren. Dort habe ich mit meiner Frau und ihrer Betriebssportgemeinschaft mindestens zehn Skiurlaube verbracht", kann Knechtges noch von einem zweiten Ziel berichten. Zurück brauchte er übrigens auch wieder sieben Tage. Und weil die Rheinfähren wegen Hochwassers außer Betrieb waren, ging es mit einem Abschleppwagen Huckepack über eine Rheinbrücke, bevor die Eifel wieder ins Ziel rückte.  Fotos: privat


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