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Stehen bleiben ist out

Eine Traube von Kindern und Jugendlichen drängelt, um einen Platz im Schulbus zu ergattern. Szenen, die auf dem Cochemer Endertplatz nicht ungewöhnlich sind. Aber Durchsetzungsvermögen reichte am Freitag, 11. Dezember, nicht aus.
Und dann blieb nicht nur Colin an der Bushaltestelle stehen: Nina Born (v. l.), Sabine Schönig und Paul Lenz wehren sich gegen überfüllte Schulbusse.

Und dann blieb nicht nur Colin an der Bushaltestelle stehen: Nina Born (v. l.), Sabine Schönig und Paul Lenz wehren sich gegen überfüllte Schulbusse.

Ein Gelenkbus der Linie 713 befördert die Kinder von Cochem - planmäßige Abfahrt Endertplatz 13.13 Uhr - auf direktem Weg nach Kaisersesch. Fünf Minuten später fährt ein weiterer Linienbus vom Endertplatz über Greimersburg, Landkern und Illerich nach Kaisersesch. Mit diesem Bus muss auch der elfjährige Colin aus Kail fahren. Doch an jenem Freitag gehört der Realschüler zu rund zehn Kindern, die an der Haltestelle stehen bleiben, weil der Bus voll ist. Eltern und Großeltern, die schnell Fahrgemeinschaften bilden, sind außer sich. "Freitags ist es immer ganz schlimm, weil fast alle Schulen zeitgleich schließen", erzählt Nina Born, die nicht tatenlos zusehen wollte und sich mit anderen Eltern und Großeltern an die Kreisverwaltung gewendet hat. Das zuständige Referat hat sich aufgrund des Vorfalls am 11. Dezember mit der RMV kurzgeschlossen, die die Linien betreibt. Das Verkehrsunternehmen hat daraufhin in der ersten Schulwoche nach den Ferien - vom 11. bis 15. Januar - Zählungen der Fahrgäste durchgeführt. Ergebnis: Die Kapazitäten des Busses (45 Sitz- und 41 Stehplätze) reichen von montags bis donnerstags aus, um die Schülerinnen und Schüler nach Hause zu befördern. Am Freitag, 15. Januar, wurden fast alle Stehplätze in Anspruch genommen. Die RMV habe, so die Kreisverwaltung, kurzfristig reagiert und einen weiteren Bus eingesetzt, der die Kinder aus Greimersburg nach Hause gebracht hat. "Das hat uns gefreut und positiv überrascht", so Nina Born. In dieser Woche sollen die Zählungen fortgesetzt werden: "Wird bei den Zählungen festgestellt, dass ein dauerhafter Bedarf für einen zusätzlichen Bus besteht, wird der Landkreis darauf drängen, dass generell ein zusätzlicher Bus eingesetzt wird", heißt es in einer Stellungnahme. Foto: Pauly


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