stp

Oskar Meier gewinnt die "Flotte Feder"

Fantasie und eine spannende Geschichte sind bei der "Flotten Feder" gefragt gewesen. Und Oskar Meier von der IGS Zell hatte beides. Er hat den WochenSpiegel-Kurzgeschichtenwettbewerb und damit eine Lesung mit Stefan Gemmel auf der Cochemer Reichsburg gewonnen.

"Stell dir vor, wir machen uns gemeinsam auf, ein Abenteuer zu erleben. Einfach aufstehen und los geht es! Direkt vor unseren Füßen beginnt ein schmaler Steinweg, der sich Stein für Stein einen Berg hinauf windet, hinweg über eine kleine Holzbrücke unter der ein Bach dahin fließt. Der Weg endet vor dem Fuß einer schweren staubigen Steintreppe, die Stufe um Stufe den Berg hinaufklettert. Und ganz oben thront eine uralte Burg, umhüllt von leichten Nebelschwaden." Das waren die Vorgaben für die Nachwuchsschriftsteller, die sich an der "Flotten Feder" beteiligten. Dann waren der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Mit einer Geschichte, die die Befreiung eines Mädchens, das in einem Schloss von einem Vampir festgehalten wird, traf Oskar Meier den Geschmack der Jury. Er konnte mit seiner Siegerstory neben der Lesung für seine Schulklasse - mit dem Kinder- und Jugendbuchautor Stefan Gemmel - auch noch ein Preisgeld in Höhe von 175 Euro - gestiftet von der "Sparkasse Mittelmosel" und überreicht von Frank Michels - in Empfang nehmen. Zudem gab es noch einen Bücher-Gutschein. Ein weiterer Höhepunkt war die Präsentation der Sieger-Kurzgeschichte von Stefan Gemmel. Der zweifache Lese-Weltrekordler ließ die Geschichte des Sechstklässlers der IGS Zell lebendig werden. Der "Leseabend" hatte zunächst mit einer "Gespensterführung" auf der Reichsburg begonnen. Hier gab es unter anderem einen Blick in die Waffenkammer. Darüber hinaus wurde die Historie der Reichsburg beleuchtet. Und dann stand "Der Schattengreifer" im Fokus. Gemmel, der drei Bände dieser Fantsay-Geschichte verfasst hat, las nicht nur aus dem erfolgreichen Jugendroman vor, er erklärte auch, wie ein Buch entsteht und es letztlich illustriert erscheint. Selbst die Frage was ein Autor verdient blieb nicht unbeantwortet. Rund zehn Prozent jedes verkauften Buches muss er sich beispielsweise mit der Illustratorin nach einem gewissen Schlüssel teilen. Und hier ist die Siegergeschichte: Stell dir vor, wir machen uns gemeinsam auf, ein Abenteuer zu erleben. Einfach aufstehen und los geht es! Direkt vor unseren Füßen beginnt ein schmaler Steinweg, der sich Stein für Stein einen Berg hinauf windet, hinweg über eine kleine Holzbrücke unter der ein Bach dahin fließt. Der Weg endet vor dem Fuß einer schweren staubigen Steintreppe, die Stufe um Stufe den Berg hinaufklettert. Und ganz oben thront eine uralte Burg, umhüllt von leichten Nebelschwaden... langsam ging ich auf das Schloss zu.Der Eingang war eine riesige Holztür,die von riesigen Hecken zugewuchert war.In die Burgmauer war etwas eingeritzt: FINDE DAS SCHWERT WOMIT DU DIR DEN WEG FREISCHLAGEN KANNST. Also machte ich mich auf die Suche nach dem Schwert. Es dämmerte schon, als ich es endlich in einem Baum fand. Ich holte es mir und schlug die riesigen dichten Hecken weg steckte das Schwert ein. Mein Herz klopfte vor Aufregung. „Ob die Tür verschlossen ist“, frage ich mich? Da sehe ich auf einmal einen goldenen Schlüssel neben der Holztür hängen. Ich schnappte ihn mir und schloss damit das Tor auf. Es knarzte und quietschte, als ob es schon lange nicht mehr benutzt wurde. Was ich dann sah, war unvorstellbar. Von Innen war das Schloss komplett aus Eis! So etwas hatte ich noch nicht gesehen. „Das glaubt mir keiner“, dachte ich! Plötzlich fiel hinter mir die hölzerne Tür knarzend ins Schloss. Ich saß in der Falle, der Schlüssel steckte noch außen dran. Ich rüttelte verzweifelt an dem Tor, nix tat sich. Oh je, ich war verloren, dachte ich. Als plötzlich ein blauer Blitz den Innenhof erhellte und mich blendete. Da sah ich, dass von dem Hof vier Gänge weggingen. Die waren doch vorhin noch nicht da, oder bin ich jetzt verrückt geworden? Plötzlich tauchte ein weiteres blaues Licht in einem der Gänge auf. Ich hatte mal gehört, dass ein Irrlicht so aussieht, welches einem den Weg zeigt. Also machte ich mich auf, diesen Weg zu gehen. Ich folgte dem schmalen Eisgang zitternd vor Kälte, bis ich in einem weiteren riesigen Raum aus Eis stand. In diesem Raum befanden sich Gefängnisse aus puren Diamanten. In einem der Gefängnisse saß ein Mädchen und schlief. Die anderen waren leer. Ich ging zu ihr und fragte: „Was machst Du hier?“ Das Mädchen wachte auf und hob den Kopf. Es sagte: „Du dürftest gar nicht hier sein. Diese Burg ist vor vielen Jahren verzaubert worden und ich damit in dieses Gefängnis gekommen. Ich bin seit dem nicht älter geworden. In dieser Burg wohnt ein Vampir, der mich gefangen hält. Er duldet keinen Eindringling. Du musst schnell fliehen!“ Mir wird heiß und kalt bei dem Gedanken an einen VAMPIR. Das gibt es doch gar nicht. Schnell überlege ich, was zu tun ist. „Ich werde dich befreien“! „Dazu brauchst Du das Zauberschwert, welches draußen versteckt ist“, sagte das Mädchen. Ich zog das Schwert und zeigte es ihr. „Wir dürfen keine Zeit verlieren“, sagte ich. Ich zerschlug mit einem Hieb das Gitter des Gefängnisses. Ich half dem Mädchen aufzustehen und mit mir zu kommen. Wir rannten den Weg zurück in den Innenhof. Auf einmal öffnete sich das riesige Tor wie von Geisterhand. Wir rannten schnell durch, dabei verlor ist das Schwert. Hinter uns schloss sich sofort wieder das Tor. Wir hörten ein donnerndes Brüllen als der Vampir das Verschwinden bemerkte. Doch wir waren schon weit den Berg hinunter gelaufen und in Sicherheit. Fotos: Linden (3) / Pauly (2)


Weitere Nachrichten aus Kreis Cochem-Zell
Meistgelesen