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Frust bei Rettungssanitätern

Wie in der DRK-Rettungswache in Löf, sollen Schutzmasken gesammelt werden. Foto: privat

Wie in der DRK-Rettungswache in Löf, sollen Schutzmasken gesammelt werden. Foto: privat

 In Zeiten des Coronavirus ist es für manche Berufsgruppen besonders wichtig, intensive Schutzmaßnahmen zu treffen. Zu diesen Gruppen zählen auch die DRK-Rettungssanitäter. Tagtäglich kommen sie zahlreiche Male mit Patienten in Verbindung, liefern etwa Corona-Erkrankte ins Krankenhaus ein. Und genau bei diesen Mitarbeitern des DRK kommt es aktuell zu Frust. Grund sei eine Anweisung (liegt dem WochenSpiegel vor), die die Rettungswachen erhalten haben. In dem zweiseitigen Schreiben, das in allen Rettungswachen der Region ausgehangen wurde, heißt es, dass es zu Engpässen bei Schutzmasken gekommen sei und es nun zu "ressourcenschonendem Einsatz" kommen soll. Konkret teilt er mit, dass sogar sogenannte Einmalmasken mehrfach verwendet werden sollen. Dabei steht bereits in der Anweisung dieser Masken, wie gefährlich dies sein kann: "Die Außenseite der gebrauchten Maske ist potentiell erregerhaltig und beim erneuten Aufsetzen muss eine Kontamination des Trägers insbesondere im Gesicht (Nase, Mund, Augen) vermieden werden. Daher ist der Träger in die besonderen Maßnahmen zur Wiederverwendung gebrauchter Masken zu unterweisen." In der Anweisung wird den DRK-Rettungssanitätern erläutert, worauf besonders geachtet werden soll, wenn gebrauchte Masken erneut genutzt werden. Zitat aus dem Schreiben: "Beim erneuten Anziehen des MNS/der Maske ist darauf zu achten, dass eine Verschleppung der Erreger von der kontaminierten Außenfläche auf die Innenfläche verhindert wird. Das Berühren der Innenseite des Filtervlieses ist daher zu vermeiden." Bernhard Schneider, Geschäftsführer DRK Rettungsdienst Rhein-Mosel-Eifel gGmbH, bestätigt auf Anfrage des WochenSpiegel, dass es generell eine Anweisung gibt, Mundschutz wieder zu verwerten. Allerdings, so Schneider, sei diese Anweisung nicht von ihm herausgegeben worden. Auch der verantwortliche Ärztliche Leiter Rettungsdienst, Stefan Schae­fer, teilt auf Anfrage mit, nicht zu wissen, von wem die Anweisung stamme, Mundschutz mehrfach zu verwenden: "Lediglich die sogenannten FFP2-Masken sollen gesammelt und im Fall der Fälle - sollte es zu Engpässen kommen - wiederverwendet werden." Sollte es so weit kommen, so Schaefer weiter, würden die Masken jedoch mithilfe eines speziellen Verfahrens und dem Einsatz von Wasserdampf sterilisiert. Dieses Verfahren sei zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht freigegeben. Der Frust bei den Rettungssanitätern indes ist groß. Ein langjähriger Sanitäter, der namentlich nicht genannt werden möchte, macht gegenüber dem WochenSpiegel seinem Frust Luft: "Wir riskieren hier tagtäglich unser Leben und die Verantwortlichen des DRK schaffen es nicht, genügend Schutzmasken zu besorgen, damit wir keine mehrfach tragen müssen."


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