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Kai Brückner

Neuer Michelin-Stern fürs Naheland

Kreis Bad Kreuznach. Der Meisenheimer Hof freut sich über eine hohe Auszeichnung: Das Restaurant von Markus und Clarissa Pape trägt jetzt einen Michelin-Stern.
Stolz präsentiert Markus Pape den Michelin-Stern auf seiner neuen Kochjacke, die ihm bei der Michelin Guide Ceremony geschenkt wurde.

Stolz präsentiert Markus Pape den Michelin-Stern auf seiner neuen Kochjacke, die ihm bei der Michelin Guide Ceremony geschenkt wurde.

Bild: Norbert Krupp

Markus Pape, seit elf Jahren Patron und Küchenchef des Romantikhotel-Restaurants "Meisenheimer Hof", ist glücklich, dass sein Lokal in der Obergasse in Meisenheim erstmals mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. Es gehört nun zu den bundesweit 280 Restaurant mit einem Stern, zudem gibt es 50 Adressen mit zwei und zehn mit drei Sternen. Im Kreis Bad Kreuznach hat auch Philipp Helzles Küche im Bad Sobernheimer Hotel "BollAnts" einen Stern, und das schon seit fünf Jahren.

 

Michelin-Stern für den "Meisenheimer Hof"

Sehr kurzfristig wurde Pape zur Michelin Guide Ceremony 2024 in der altehrwürdigen Handelskammer Hamburg eingeladen: "Ich habe gehofft, dass wir an dem Abend einen grünen Michelin-Stern als Auszeichnung für unser Engagement für nachhaltige Gastronomie bekommen würden", so der 42-Jährige. Doch als die Vergabe der grünen Sterne abgeschlossen war, begannen er und seine Frau Clarissa zu bangen. Doch dann wurde Pape auf die Bühne gerufen, um einen roten Stern für den "Meisenheimer Hof" entgegenzunehmen. Wenig später gingen bei ihm die ersten Glückwünsche ein: "Am Ende des Abends hatte ich mehr als 200 WhatsApp-Nachrichten und mehr als 100 Mitteilungen bei Facebook und Instagram." Pape ist zuversichtlich, dass sich der Michelin-Stern auf Meisenheim und sein Hotel positiv auswirken wird. "Ich glaube, dass dadurch noch mehr genussorientierte Gäste zu uns kommen werden. Die Stadt hat da ja einiges zu bieten", stellte er mit Blick auf die Kaffee-Rösterei, die Genussecke, das Käsefachgeschäft "Pierre der France" und die Brotmanufaktur Weinz fest. Pape glaubt, dass der Stern auch die Suche nach Fachpersonal beflügeln wird. Auf die aktuelle Speisekarte und das Preisniveau werde sich der Stern nicht auswirken. "Wir müssen da nichts anpassen. Denn wir bekommen die Auszeichnung ja nicht für die Zukunft, sondern für das Konzept, das wir so seit mehr als zehn Jahren gefahren haben", so Pape, der keinen Wert auf edles Silberbesteck legt: "Wir wollen weiter Gasthaus sein. Wer uns kennt und weiterhin zu uns kommt, wird keine große Veränderung merken."

 

Das Ziel: Den Michelin-Stern dauerhaft sichern

Pape ist zuversichtlich, dass er mit Unterstützung seines Teams das bisherige Leistungsniveau halten und so den Stern dauerhaft sichern kann. "Mit Sterne-Gastronomie kann man kein Geld mehr verdienen." Wie kommentiert Pape diese Aussage Johann Lafers, mit der dieser seinen Rückzug von der Stromburg erklärt hatte? "Das sehe ich ganz anders: Im Drei-Sterne-Bereich ist das schwierig, aber auch dort gibt es Beispiele, die funktionieren. Wir haben in unserem Jeunes-Restaurateurs-Verbund viele Kollegen, die Ein-Sterne-Restaurants ohne Hotel betreiben und damit seit Jahren sehr erfolgreich sind."


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