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Das Ende der Euskirchener Seenplatte

Euskirchen verliert in wenigen Wochen seine ungeliebte Seenplatte: Der unbefestigte Großparkplatz am Bahnhof wird für mehrere hundertausend Euro asphaltiert und »aufgehübscht«. Autofahrer müssen dann nicht mehr durch große Pfützen oder Matsch waten und alle paar Tage mit ihrem Wagen in die Waschanlage. Das Geld, das sie da sparen, dürfen sie allerdings an anderer Stelle ausgeben, denn der Parkplatz wird kostenpflichtig.

 Es ist wie so oft im Leben: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Auf unsere Parkplatz-Seenlandschaft bezogen: Wer morgens in aller Herrgottsfrühe hier vorfährt, hat einmal freie Auswahl und kann sich einen einigermaßen passablen Parkplatz aussuchen. Wer zu spät kommt, der sollte bei schaurigem Wetter Gummistiefel dabei haben, denn der unbefestigte Platz gleich dann einem Überschwemmungsgebiet. Im Sommer, wenn es dazu noch windig ist, besteht immer die Gefahr, dass man sich hier eine Staublunge holt.

Beschwerden

Bei der Stadt Euskirchen häufen sich an solchen Tagen die Beschwerden, vor allem im Winterhalbjahr. Um dennoch eine halbwegs akzeptable Verkehrssicherung zu wahren, muss die Stadt jährlich einen Betrag im fünfstelligen Bereich investieren.
Seit Längerem plant die Stadt deshalb in diesem Bereich ein modernes Parkhaus. Doch daraus wird vorläufig nichts, denn der dafür eingeplante Zuwendungsbescheid vom Nahverkehr Rheinland kommt nicht vor 2019, wie die Stadt mitteilt.

So lange soll die Seenplatte am Bahnhof aber nicht bleiben. Die Stadtverkehr Euskirchen (SVE) als hundertprozentiges Tochterunternehmen der Stadt wird nun mehrere hunderttausend Euro in die Hand nehmen, um den Platz »in Schuss« zu bringen. Dazu sollen die Fahrgassen asphaltiert werden, während die Parkflächen mit verdichtetem Schotter eingeebnet werden.  Darüber hinaus soll eine ausreichende Beleuchtung des Geländes sichergestellt werden.

»Wir werden in Kürze ausschreiben«, sagte SVE-Geschäftsführer Dr. Rainer Klein-Lüpke auf WochenSpiegel-Anfrage. Er geht davon aus, dass die Bauarbeiten im April/Mai abgeschlossen sind, »wenn uns der Winter keinen Strich durch die Rechnung macht.«

Ersatzparkplätze

Derzeit wird noch mit dem zuständigen Ingenieurbüro diskutiert, wie die Arbeiten konkret ablaufen sollen, beispielsweise ob es während der Bauarbeiten nur Teilsperrungen geben oder ob eine Vollsperrung erforderlich sein wird. Auch über mögliche Ausweichparkplätze in der Umgebung ist noch keine Entscheidung gefallen.
Die sich aus der Herrichtung der Fläche ergebenden Kosten werden nach Kalkulation der SVE  durch die erwarteten Einnahmen eingespielt. »Das wird aber voraussichtlich mehrere Jahre dauern«, so Dr. Rainer Klein-Lüpke.

Die VRS-Pendler mit einer gültigen Zeitkarte erhalten von der SVE zum Monatspreis von 5 €  (Jahrespreis 60 €) einen Parkausweis, der im Fahrzeug sichtbar zu hinterlegen ist. Die übrigen Parkenden können sich an den Parkautomaten zeitbezogene Parktickets ziehen, wahrscheinlich auch Monatstickets, so SVE-Geschäftsführer Dr. Rainer Klein-Lüpke.

Die Stundenpreise  sind analog denen des Annaturmplatzes gestaffelt, das heißt:
1. bis 4. Stunde je 1 €; 
5. Stunde 1,50 €. 
Der Höchstpreis von 5,50 € gilt zugleich als Tagesparkschein.

Die Kontrolle der Parktickets  wird durch die Stadt Euskirchen durchgeführt.


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