»Tatort« Wilhelmstraße, vor den »Schwarzmüller Stub’n.« Eben noch auf der Drehleiter in luftiger Höhe, mit Schrauben für die Anbringung von Werbeschildern an dem Maibaum beschäftigt, ein »Mann für alle Fälle« in Action.
Zurück auf dem Boden der Tatsachen, gibt es für Stefan Keus eine ganz erfreuliche Überraschung. Bürgermeister Jorma Klauss verlieh ihm für sein großes ehrenamtliches Engagement zum Wohle der Gemeinde Roetgen die »Besondere Ehrennadel.« Da war der Mann »baff«, damit hatte er nicht gerechnet. »Schade, der Stefan hat bisher keine Ehrung bekommen«, waren sich viele Besucher eines Volksfestes einig. Jetzt hat er »sein Fett abbekommen.«
Lange Liste
Lob und Dank in höchsten Tönen für einen »unermüdlichen« Mann, der immer dann zur Stelle war und ist, wo und wenn er gebraucht wird, um helfend einzuspringen. Wie der Bürgermeister in einer langen Liste die Keus-«Taten« anführt, liegt der Ursprung seines ehrenamtliches Engagements in der katholischen Pfarre St. Hubertus, wo er als Messdiener begann, später die Betreuung übernahm. Zu seiner Aufgaben gehörten die Organisation von Tagesfahrten als auch das jährlich stattfindende Feriencamp der Roetgener Messdiener.
Teestube
In den frühen 1980-er-Jahren war er Mitgründer der »Teestube«, ein Kulturzentrum im alten Pfarrheim, wo Jugendliche einen Ort der Begegnung fanden. »Joe«, wie Stefan Keus längst schon liebevoll genannt wird, stellte einen Weihnachtsmarkt auf die Beine, auf dem er selbstgebasteltes Spielzeug zugunsten der »Teestube« verkaufte. Unvergessen auch der Glühweinadvent.
Großen Anklang fanden die Konzerte in der »Teestube«, wo lokale Jugendbands ein Entrée fanden. »Joe« Keus verstand es aber auch, professionelle Formationen nach Roetgen zu holen. Meistens trug er auch das Risiko der Finanzierung. Wenn Geld übrig blieb, floss das in den Erwerb einer Musikanlage. Die »Teestube« genießt einen guten Ruf, ein Verdienst von Stefan Keus, eine Bereicherung des Kulturlebens.
Hansdampf
Jorma Klauss nannte weitere Stationen von Stefan Keus in Sachen Engagement, als da wären die Pflege der Grünanlage an der Pfarrkirche St. Hubertus und am Pfarrheim. Wenn das Osterfeuer angezündet werden muss, wenn ein neues Holzkreuz für Fronleichnam fällig wird, wenn in der Kirche eine Lampe ausgetauscht werden muss: Wer kommt dafür in Frage? Natürlich Stefan »Joe« Keus.
Es geht noch weiter: Er verteilt die heilige Kommunion (Hostien) an Katholiken, die krankheits- oder altersbedingt die Messe nicht besuchen können. Und er managt die Vermietung des Pfarrheims für private Veranstaltungen.
Holzhütte
Kein End der Story: »Joe« organisierte in den letzten beiden Jahren mit einem kleinen Team Bastelabende, es wurden weihnachtliche Holzarbeiten für Roetgens Weihnachtsmarkt hergestellt. Und alles das gab es in »Onkel Joe’s Holzhütte«. Die kompletten Erlöse gingen 2014 an die Monschauer Tafel, 2015 an den »Verein zur Erhaltung der Roetgener Kapelle.«
Darf es etwas mehr sein? Starker Beifall für »diesen Mann« brauste auf, der beispielhaft voran geht. Da fügt man gerne einen Satz aus der Bibel hinzu: »Gehet hin und tuet das Gleiche!«