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Thomas Förster

Praktikable Lösungen gibt es nicht immer

Es gibt Themen, die müssen über viele Jahre beackert werden, andere stehen urplötzlich auf der Tagesordnung. So ist es auch beim Kindergarten in Mützenich

Mützenich/Monschau (Fö). Während der Entwurf des Neubaus im Bauausschuss der Stadt Monschau vorgestellt wurde, musste einen Steinwurf weit entfernt rasch gehandelt werden, um die Betreuung zu gewährleisten.

Die ersten warmen Frühlingstage schworen einen unangehmen Geruch herauf im Container, der an das Mützenicher Schützenhaus angebaut wurde. Dort können die Kinder der Außengruppe der Kindertagesstätte zur Toilette gehen, auch die Garderobe ist dort untergebracht und es gibt einen direkten, barrierefreien Zugang zum Außengelände der Kita. »Als unser Personal merkte, dass etwas nicht stimmt, haben wir sofort die Räume verschlossen und einen Schädlingsbekämpfer zu Rate gezogen«, erklärt Sebastian Heyn, Leiter des Amtes für Kinder, Jugend und Familie der Städteregion Aachen. Dies hatte zur Folge, dass man die Betreuung auf Notbetrieb umstellen musste. Denn die Kinder der vierten Gruppe, die seit Ende 2019 im unfunktionierten Teil des Schützenhauses betreut werden, mussten nun in die eigentliche Kindertagesstätte an der Ringstraße umziehen. »Wir haben übergangsweise darum gebeten, nur bei dringendem Betreuungsbedarf die Kinder zu schicken«, erklärt Heyn die Notlage.

Unterdessen ging der Schädlingsbekämpfer weiter zu Werke. »Dem Fachmann war sofort klar, dass es Ratten waren.« Wenn auch kein Ungeziefer gesichtet wurde, so wurden doch Exkremente entdeckt und die ausgelegten Köder gefressen. Es habe auch keinerlei Kontakt zwischen Mensch und Tier gegeben, da der Unrat in den unzugänglichen Zwischenräumen gesichtet worden seien, »Das Problem scheint behoben, nun muss der Container fachmännisch und sorgfältig gereinigt werden. »Ab heute kann die Gruppe wieder ins Schützenhaus - vorübergehend werden die Toiletten im Keller des Schützenhauses genutzt«, so Heyn. »Natürlich sind die nicht so kindgerecht wie im Container, aber wir sind froh, dass wir sie nutzen können«, unterstreicht Monschaus Bürgermeisterin Dr. Carmen Krämer, das man für rasche und praktikable Lösungen arbeite.

Wie es zum Rattenbefall kam ist unklar. »Es gibt keine Essensreste oder Müll im Container, die die Tiere anlocken würden«, unterstreicht Heyn. Und so werde man vorsorglich Köder in den Zwischenräumen aufstellen - sicher ist sicher.

Schließlich wird das Gebäude ja noch einige Zeit gebraucht, wenn auch der Zeitplan vorsieht, das schon im Sommer 2025 bis zu 125 Kinder die neue Kindertagesstätte zwischen Eupener Straße und »Im Schnellenwind« besuchen werden.

Eine weitere Baustelle in der Kita-Landschaft der Stadt Monschau macht ebenfalls Fortschritte. »Die Arbeiten in Höfen laufen planmäßig, wir rechnen mit einem Umzug der Einrichtung an ihren ursprünglichen Standort zum neuen Kinder-gartenjahr«, sind Krämer und Heyn zuversichtlich. Sie sind froh, dass sich Kinder, Eltern und Personal mit der Übergangslösung in Imgenbroich arrangiert haben und auch der Bustransfer mit mehreren Fahrten morgens und nachmittags rege genutzt wird.

Im Bauausschuss ging es auch um Straßenbaumaßnahmen. Die Sanierung der L246 zwischen Imgenbroich und Am Gericht ist nach mehr als einem halben Jahr abgeschlossen. Einzig die Markierungsarbeiten sind noch im Gange. Doch auf die nächste Sperrung muss man sich schon vorbereiten, schließlich wird in diesem Jahr die Ortsdurchfahrt in Konzen saniert. Nach Information des Landesbetriebes Straßenbau NRW steht die Ausschreibung zur Vergabe der Bauleistungen im Zuge der Sanierung der B 258 bevor. Einen Zeitplan gibt es noch nicht.

Bei der Sanierung der L106 (Blumgasse) samt neuem Radweg mahlen die Mühlen weiter langsam. Da das für Monschau und Simmerath gleichermaßen wichtige Projekt keine hohe Priorität beim Landesbetrieb genießt haben sich die Nordeifel-Kommunen darauf verständigt, die Vorplanungen in die eigene Hand zu nehmen. Während man in Simmerath schon plant und bald ein Konzept vorlegen will, wartet man in Monschau noch auf eine entsprechende Verwaltungsvereinbarung von Straßen.NRW...


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