Schuld wird zum Wanderparadies
»Das Thema Wandern wurde in Schuld schon immer großgeschrieben«, sagt Ortsbürgermeister Helmut Lussi. Wander- und Verkehrsverein haben dabei im Laufe der Jahrzehnte zahlreiche innerörtliche Wege erdacht und ausgeschildert. »Nicht nur der Umstand, dass die alte Beschilderung zum Teil unkenntlich oder lückenhaft war, hat uns zu diesem Projekt animiert«, erklärt der Bürgermeister. Auch die Ansprüche der Gäste hinsichtlich moderner Technologien (Vorab-Informationen im Internet, GPS-Daten der Wanderrouten für die unproblematische Navigation auf der Strecke) seien gestiegen.
Bereits im Frühjahr 2014 wurde im Vorfeld der Teilnahme am Wettbewerb »Unser Dorf hat Zukunft« in der Gemeinde ein offener Arbeitskreis gebildet, der die Vorbereitung und Präsentation zu diesem Wettbewerb erarbeiten sollte. Bekanntlich hat Schuld dabei einen großen Erfolg bis hin zum Landessieger in der Hauptklasse verbuchen können – was dem großen Einsatz der gesamten Bevölkerung zu verdanken ist, wie Bürgermeister Helmut Lussi stolz betont.
»Es wurde daher beschlossen, diesen Arbeitskreis als sinnvolle Einrichtung aufrecht zu erhalten, um weitere Ideen für unseren Ort zu erarbeiten und umzusetzen«, erinnert sich Lussi. Eine dieser Ideen war neben der Errichtung von drei neuen Aussichtstürmchen die Schaffung neuer Wanderwege rund um den Ort – und auch darüber hinaus bis in die Nachbargemeinden.
Ganz zu Beginn der Arbeiten wurde festgelegt, dass die neuen Wege als Rundwanderwege in nur einer Richtung ausgewiesen werden sollten. »Das hat den Schilderwald und die mögliche Verwirrung erheblich reduziert«, erklärt Gerd Spitzlay, der sich intensiv in die Materie eingearbeitet und die neue Beschilderung der Wanderwege konzipiert hat.
Ehrenamtler stemmten das Projekt
In Zusammenarbeit mit etlichen ehrenamtlichen Mitstreitern investierte der Arbeitskreis insgesamt 1650 Stunden unentgeltlicher Arbeit in das Wanderweg-Projekt. Als Internetplattform wurde das Wanderportal »Outdooractive« ausgewählt, das über die Homepage der Gemeinde jedem Nutzer kostenlos zugänglich ist. »Alle Hinweisschilder auf der Strecke sind mit einem QR-Code versehen. Auf diese Weise gelangt man auch unterwegs immer an weitere Infos zur Route im Internet«, erklärt Jürgen Hecken. Nach Festlegung der insgesamt neun neuen Routen und einer geologischen Themenwanderung wurde eine aufwendige Fotodokumentation als Grundlage für die spätere Beschilderung erstellt. Auch erfolgte eine Abstimmung des Konzeptes mit dem Eifelverein, der Verbandsgemeinde Adenau und den betroffenen Nachbargemeinden sowie dem Revierförster.Nach Bestellung und Anlieferung der notwendigen Schilder machten sich die fleißigen Helfer an die Arbeit. In insgesamt 1650 Stunden wurden alle Schilder und Pfosten bearbeitet und angebracht und damit die Maßnahme abgeschlossen. Insgesamt mussten ca. 450 Wegweiser an den 269 Wegepunkten entlang der ca. 90 Kilometer langen Gesamtstrecke angebracht werden, worin auch die neuen Schilder des Geologiepfades enthalten sind.
Die Kosten des Projekts belaufen sich auf rund 2000 Euro und wurden durch Spenden des Verkehrsvereins, des Wandervereins und der Gastronomie sowie durch die Ortsgemeinde finanziert.
Extra
Ziel des Projekts »Wanderparadies Schuld« ist auch die Förderung des Tourismus. Das Thema Wandern boomt in den vergangenen Jahren regelrecht, gleichzeitig sind aber auch die Ansprüche der Wanderer an Wege und Ausstattung gestiegen – siehe Premiumwanderwege wie Eifelsteig und »Traumpfade«. Vor Ort sollen auch die Gastro-Betriebe von neuen Gästen profitieren. Einladung zum Mitwandern: Die Wanderfreunde Schuld laden am Sonntag, 23. Oktober, zu einer Wanderung ein. Treffpunkt ist um 10 Uhr an der »Alten Ölmühle«, wo die ca. dreistündige und ca. zehn Kilometer lange Offizielle Eröffnung: Wanderung auf den neuen Rundwanderwegen des »Wanderparadies Schuld« pünktlich startet. Die offizielle Vorstellung und Eröffnung des »Wanderparadieses« findet dann im Anschluss an die Wanderung um 14 Uhr an der Martinshütte statt – wer also nicht mitwandern kann oder möchte, sollte sich diesen Termin heute schon einmal vormerken. »Gleichzeitig möchten wir uns damit bei allen bedanken, die zum Gelingen dieses Projektes beigetragen haben«, heißt es in der Einladung der Ortsgemeinde.Infos auch im Netz: www.schuld-ahr.de